Die jüngste Tochter (14+)
Uraufführung
von Fatima Daas Aus dem Französischen von Sina de Malafosse
Radikal offen bringt „Die jüngste Tochter“ die Vielfalt einer Identität zur Sprache – die kraftvolle Erzählung einer Selbstermächtigung.
Auffallen, ein Doppelleben führen, nicht den Erwartungen entsprechen – schon früh fühlt Fatima sich uneins mit sich und der Welt. Während sie als jüngste Tochter einer algerischen Familie in einem Pariser Vorort aufwächst, fühlt sie sich ständig hin- und hergerissen: zwischen Familie und Selbstfindung, Glaube und Sexualität, Tradition und urbanem Leben. Jeden Tag muss sie drei Stunden mit dem Bus fahren, um auf eine weiterführende Schule gehen zu können. Wohin mit der Verunsicherung, der Wut und der Kraft, die sie in sich spürt? Im Schreiben findet Fatima ein Ventil. „Ich heiße Fatima“ ist der soghafte Anfang jeder Seite in ihrem Heft. In einer Mischung aus Sure und Spoken Word stellt sie sich den Situationen, die sie zu der gemacht haben, die sie heute ist: Eine Pendlerin zwischen Welten, die eigentlich gar nicht voneinander getrennt sein sollten. In ihren Worten manifestiert sich nach und nach ein Bekenntnis zu sich selbst und ihrer Geschichte.
Der preisgekrönte Debütroman „Die jüngste Tochter“ von Fatima Daas wurde als literarisches Ereignis gefeiert und wird von Leyla-Claire Rabih für die Bühne bearbeitet und uraufgeführt.
Der preisgekrönte Debütroman „Die jüngste Tochter“ von Fatima Daas wurde als literarisches Ereignis gefeiert und wird von Leyla-Claire Rabih für die Bühne bearbeitet und uraufgeführt.
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Begleitmaterial
Sensible Inhalte
Thematisierung von Sozialisation, Herkunft, Glaubenszugehörigkeit (Islam), Homosexualität, lesbische Liebe
Textliche Schilderung von
Textliche Schilderung von
- Unsichtbare (chronische) Krankheit: Eine Figur erzählt davon, dass sie Asthmatikerin ist, seit sie zwei Jahre alt ist und ihre Erstickungsanfällen durch Gefühle ausgelöst werden. Sie erzählt auch von Krankenhausaufenthalten und dass sie täglich Medikamente nehmen muss.
- Asthmaanfälle: Eine Figur beschreibt einen nächtlichen Asthmaanfall, der dazu führt, dass sie ins Krankenhaus muss
- Sitzung einer Gruppentherapie: Eine Figur beschreibt, dass sie sich und ihre Identität in einer Gruppensitzung vorstellen muss, das aber eigentlich nicht möchte
- Angst: Figuren beschreiben, dass sie Angst davor haben, dass Gott sie nicht liebt oder dass sie in die Hölle kommen
- Entehrung: Eine Figur spricht immer wieder darüber, dass sie ihren Namen entehrt hat, z. B., indem sie ihren Vater beschimpft hat und er seitdem nicht mehr mit ihr spricht
- Diskriminierung: Eine Figur beschuldigt eine andere Figur ihre Hausaufgaben nicht selbst gemacht zu haben. Ohne Grund.
- Polyamoröse Beziehungen: Eine Figur erzählt, dass sie mit zwei Frauen zusammen war und sich der LGBTQ+ Community zugehörig fühlt
- Homophobie: Eine Figur vertritt die Position, dass zwei Männer, die sich lieben, keine wahren Moslems sein können
Sensorische Reize
Einsatz von Licht
Einsatz von Musik und Geräuschen
Sonstige Effekte
- Eine Szene spielt beinahe in Dunkelheit
- Am Ende gibt es einen roten Spot auf die Musikerin, der Rest der Bühne ist dunkel
Einsatz von Musik und Geräuschen
- Es gibt Livemusik (Ukulele und Keyboard) und eingespielte Musik
- An einer Stelle wird eine Stimme verzerrt
Sonstige Effekte
- Der Bühnenboden ist ein großer weißer Kreis, im Hintergrund sind zwei große Leinwände. Auf diesen werden zu Beginn und im Laufe des Stücks Videos von Zugfahrten durch die Stadt projiziert.
- Im Laufe des Stücks werden drei schwarze Tücher aufgehangen, die dann von der Bühnendecke herunterhängen und z. B. in Grün und Lila beleuchtet werden.
- Auf der Bühne gibt es ein langes schmales Podest, das sich im Laufe des Stücks verschiebt.
Dauer: 85 Minuten
Spielort: Bühne 2
ab 14 Jahren · 8. – 13. Klasse
Premiere: 08. Juni 2024
Regie: Leyla-Claire Rabih
Bühne: Jean Christophe Lanquetin
Kostüme: Sarah Afua Asante Ntiamoah
Musik: Amy Frega
Dramaturgie: Matin Soofipour Omam
Künstlerische Vermittlung: İlayda Schattner